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# 1. Einleitung

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Die *Seduction community*; sprich die moderne Verführungskunstszene, die in den vergangenen 40 Jahren entstanden ist und sich mit der Systematisierung bzw. den verschiedenen Theorien und Grundlagen des Verführens beschäftigt, bildet das Zentrum der folgenden Ausarbeitung.

Dabei wird sich die vorliegende Abhandlung nicht in einer moralinsauren Kritik über die Kunst der Verführung ergießen; denn obgleich auf diverse Gefahren und Problematiken hingewiesen wird, die sich durch die theoretische Befassung sowie die praktische Ausführung ergeben können, liegt der eigentliche Fokus dieser Arbeit verstärkt auf einer Betrachtung jenes Theoriengebäudes, das selbst den schüchternsten Mann in einen Casanova verwandeln soll. Insofern werden sich die Ausführungen hauptsächlich nach pragmatischen Aspekten richten. Hinsichtlich Ethik gilt der Satz aus dem Roman Der Tanz mit dem Teufel: »Entscheidend für alles Tun und Geschehen ist das Ergebnis. An ihren Früchten sollt ihr die Teufelei erkennen.« (Schwab, Günther. Der Tanz mit dem Teufel. Sponholtz Verlag. 16. Auflage 2004. S. 458 ) —

Im Folgenden wird zu zeigen versucht, inwiefern sich die Gesellschaft verändert hat und warum diese wesentlichen Veränderungen das Aufkommen der modernen Verführungskunst begünstigten. Dies wird von einer Beleuchtung der Grundlagen und Theorien abgelöst, während der letzte Teil Einblicke in die Praxis gibt. Bei all dem, muss jedoch gesagt werden, dass dem Anspruch von Vollständigkeit aufgrund der Profundität der Thematik nicht im Mindesten Rechnung getragen werden kann und die vorliegende Abhandlung lediglich als eine Einführung in die Welt der modernen Verführungskunst gesehen werden darf. 

Dabei wird vor allem das Buch *Der perfekte Verführer* von Oliver Kuhn herangezogen sowie der Roman *Die perfekte Masche* von Neil Strauss und das Praxisbuch für Aufgeschlossene Lob des Sexismus von Lodovico Satana. ― Das Buch von Kuhn gilt noch heute als das Standardwerk des deutschsprachigen Raums. Es heißt, das Werk sei kein herkömmlicher Ratgeber, sondern vielmehr ein machtvolles Vademekum voller psychologischer Techniken und todsicherer Methoden, um Frauen nach dem Verführer süchtig zu machen. ― 

Ob sich dies bewahrheitet, kann nicht aus dem Lesen der folgenden Darstellungen schließen; er muss praktisch an die Sache ran gehen; hinaus in die Welt und unter die Menschen und die Frauen. Nur dann kann er ermessen, ob er sich als Verführer behaupten kann und die Theorien halten, was sie versprechen. 

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## 2. Historische Betrachtung

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Es gibt sie auch im neoliberalen Westen noch; die Familien, in denen der Mann die unumstößliche Autorität, das Souverän aller darstellt. Aber es ist nicht mehr die Regel. Vielmehr erfuhr die Gesellschaft in den vergangenen 100 Jahren einen Wandel, der den Frauen mehr Macht und Unabhängigkeit verschaffte. Es fand gewissermaßen eine Demontage des überholten Rollenbildes, die Frau sei einzig und allein für die Erziehung der Kinder und die Führung des Haushaltes, statt. Die Bildungsstätten öffneten ihre Tore auch für das weibliche Geschlecht; die zunehmende Veränderung der Produktionsverhältnisse und Arbeitsstätten ließ sie Eingang in verschiedene Arbeitsbereiche finden, die vorher nur Männern vorbehalten waren. Die Frauen erlangten ihr Wahlrecht. Kurzum – sie wurden freier, unabhängiger und zuletzt ― männlicher.

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Im Gegenzug wurden die Männer eingeschüchtert. Man wusste nicht mehr so recht, wie man mit dieser neugewonnenen Macht umzugehen habe; man sah plötzlich eine Frau vor sich, die stärker und nicht mehr so leicht zu unterwerfen war. Körperliche Stärke und Macht zählte nur noch sekundär. Die wahre Stärke lag nun in der Raffinesse. Gleichzeitig kam die freie Liebe auf und eine freizügigere sexuelle Einstellung. Die Symmetrie war verändert.
		
So geschah es Anfang der 70iger, dass der Urvater der modernen Verführungskunst, Eric Weber, ein schüchterner Typ, durch die Straßen von New York ging und mit seinem Kassettenrekorder Frauen befragte, wie er sie aufreißen könne. Sein noch recht einfach gehaltenes Werk war nicht gerade bahnbrechend, aber immerhin ein Anfang. ― Revolutionär hingegen war das Buch *Wie man die Frauen seiner Wünsche ins Bett bekommt – ein skrupelloser Verführungsratgeber für Männer, die es leid sind, immer nur der nette Kerl zu sein* von Ross Jeffries. Hier wurden die frühen Strategien der emotionalen Beeinflussung auf machtvolle Weise weiterentwickelt und es wurde sogar auf NLP-Techniken zur Betörung verwiesen. Es wurde mit Trancewörtern, hypnotischen Mustern und unbewussten Befehlen gearbeitet. Nicht umsonst, schrieb er eine Warnung auf das Buch, die Benutzung sei auf eigene Gefahr und könne zu juristischen Problemen führen. Sein Buch brachte regelrecht eine Lawine ins Rollen uns mittlerweile gibt es eine Unmenge an praxiskundigen Autoren, die sich in ihren Methoden mehr oder minder unterscheiden.


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## 3. Die Theorie des Verführens

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### 3.1. Notwendige Selbstbetrachtung der inneren Haltung

Bereits zu Beginn ist festzuhalten, dass PUA (Pick Up Art (Die Kunst des Aufreißens)) nicht in erster Linie als ein psychologisches Sammelsurium zu betrachten ist; als ein Wissen, um die Frau und ihre unbewussten Triebkräfte und Selektionsweisen, sondern vielmehr als eine Persönlichkeitsentwicklung des Mannes. Der eigentliche Sinn und Zweck liegt in der Aufhebung der sozialen Begrenzung von Schüchternheit bzw. diese sukzessive abzubauen, um ein gestärktes Selbstbewusstsein zu erhalten, das uns positiver, offener und attraktiver erscheinen lässt. Dieses Selbstbewusstsein, das durch eine gesunde Eigenliebe getragen wird, ist der Schlüssel zum Erfolg. —

Um dies zu bewerkstelligen muss der angehende Verführungskünstler seine Sichtweise auf das Archaische, das noch im modernen Menschen latent vorhanden ist, richten. Es gilt das Idealistische wie Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit kurzzeitig abzulegen und sich zu besinnen, dass wir im Grunde mehr animalische gruppendynamische Strukturen in uns tragen, als uns vielleicht lieb ist. Nach wie vor werden die Hierarchien durch das Alpha-Tier bestimmt und dass es in den verschiedenen Strukturen immer um einen mehr oder minder bewusst gespürten Kampf um Macht und Rang geht. 

Diese kulturunabhängigen archaischen Mechanismen sind entscheidend bei der Partnerwahl, denn Frauen richten ihren Blick in der Regel auf den Alpha; also jene Menschen, die einen relativ hohen Status und Prestige, gute Gene sowie kommunikative Kompetenz, Humor, einen großen Freundeskreis, Selbstvertrauen, Mut, Verantwortung, eine dominante Körpersprache, Persönlichkeit und eine bestimmte Lebenserfahrung haben.

Sofern es sich bei dem angehenden Meister der Verführungskunst nicht um einen Natural handelt, also einen Menschen mit natürlicher Veranlagung der oben genannten Fähigkeiten und Charakteristika, ist es erforderlich, dass er sich in einem ersten Schritt sich selbst zuwendet und sich fragt, warum er ist, was er ist. In dieser unabdinglichen Selbstreflexion ist demnach zu fragen, von wem man Aufmerksamkeit und Anerkennung bekommen zu versucht und warum. Man hat sich seine Ängste bewusst zu machen und wovor man wegläuft; was man immer wieder zu vermeiden sucht und generell ist zu hinterfragen, was an der Persönlichkeit von einem selbst stammt, was nur übernommen wurde und was man gerne ablegen möchte. ― 

Man könnte en bref behaupten diese erstrebenswerte Selbstbeobachtung ist eine Wahrnehmungskompentenz, mit der eine Entscheidungskompetenz einhergeht, denn Ziel ist es, im Zuge der Selbstfindung, seine Werte bewusst zu wählen und dadurch bewusster in den Gedanken und Handlungen zu werden; ja seine Glaubenssätze ausfindig zu machen und diese zum Vorteil zu verändern.



Nehmen wir das Beispiel eines schüchternen Typs, der sich schwer tut, auf Frauen zuzugehen. Er ist unsicher, fühlt sich schwach und hat ein schlechtes Selbstwertgefühl, weshalb er regelrecht die Kontrolle abgibt und sein Handeln nach den Erwartungen seines Gegenübers ausrichtet. Sich selbst macht er ständig von der Anerkennung anderer abhängig und es fällt ihm schwer aus sich selbst heraus glücklich zu sein. In seinen Glaubenssätzen spiegelt sich ein Mensch wieder, der von sich selbst behauptet, dass Frauen kein Gefallen an ihm finden würden, weil er es nicht wert sei. Sein Ich sagt: Ich bin unattraktiv. Ich habe Angst vor dem Ansprechen. Ich kann das nicht lernen. Ich kann nicht tun, was ich will, weil ich sonst Gefahr laufe, mich sozialer Ächtung auszusetzen. Ich kann mit einer Absage nicht umgehen. Ich kann nicht offen über Sexualität sprechen und bin gehemmt.

Sofern es nun das Ziel dieses Menschen ist, eine Veränderung in seinem Leben herbei zu führen, dann wird er sich dessen bewusst werden müssen. Was ihm dabei helfen kann, ist all diese Glaubensätze aufzuschreiben und die damit verbundenen negativen Inhalte in positive zu verwandeln. Mit Sicherheit bringt ihm das noch nicht die gewünschte und vollkommene Veränderung in seinem Leben, aber es ist immerhin ein erster Schritt zu der oben genannten Wahrnehmungs- und Entscheidungskompetenz.

Die Glaubenssätze die fortan den Rahmen seiner Handlungen und Gedanken bilden sollen, würden dann wie folgt aussehen: Ich genieße mein Leben und bin ein unabhängiger Mensch. Mein persönliches Glück steht im Vordergrund. Jede Interaktion mit einer Frau verbessert mein Können im Umgang mit einer Frau und jeder Absage trägt dazu bei, dass ich meine Fehler erkenne, was wiederum mein Können erweitert. Ich gehe aus, um Spaß zu haben, und nicht, um eine Frau zu finden. Ich habe eine lustvolle, spielerische Haltung, die sich besonders durch eines auszeichnet, nämlich dass ich durch und durch positiv bin. Ich bin mit all meinen kleineren Schwächen liebenswürdig. Was ich tun will, werde ich tun. Es gibt keine Frau, so schön sie auch sein mag, die ich nicht verführen könnte.

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# ENDE TEIL #1

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### Literaturverzeichnis

Oliver Kuhn. Der perfekte Verführer. ― Knaur Taschenbuch Verlag. München. Originalausgabe. 2007

Lodovico Satana. Lob des Sexismus. Ein Praxisbuch für Aufgeschlossene. ― Books on demand. 1. Auflage 2006

Neil Strauss. Die perfekte Masche. ― Ullstein Taschenbuch Verlag. Berlin. 4. Auflage 2009 (Titel der amerikanischen Originalausgabe: The Game. Regan Books. New York)

Louann Brizendine. Das weibliche Gehirn. Warum Frauen anders sind als Männer. ― Hamburg 2007


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**BILDER**
Titelbild von Pixabay [hier](https://pixabay.com/de/photos/louvre-paris-statue-museum-2775451/)
Starke Frau [hier](https://pixabay.com/de/photos/fit-starke-weiblich-fitness-2562964/) von Pixabay
Alpha-Affe [hier](https://pixabay.com/de/vectors/primas-tierwelt-abbildung-zoo-1571329/) bei Pixabay

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