Magome und Tsumago, zwei alte Dörfer in der Nagano-Präfektur, waren eines unserer Ziele auf meiner ersten Japanreise vor einigen Jahren. Idyllisch in den japanischen Alpen gelegen, gab es hier bereits in der Edo-Zeit wichtige Poststationen an der Nakasendo-Handelsstraße, und somit regen Durchgangsverkehr. In Zeiten der Modernisierung haben die Ortschaften natürlich an Bedeutung verloren, aber es gab hier scheinbar einige pfiffige Menschen und willige Unterstützer, die geholfen haben, dass sich auch heute noch hier zahlreiche Menschen tummeln.
Scheinbar hat früh genug jemand erkannt, dass man mit Nostalgie auch ein gutes Geschäft machen kann, etwas was im hektischen Asien in der letzten Zeit scheinbar ein wenig untergegangen ist. Aber hier in den Bergen haben die genannten Herrschaften es geschafft, den Fall in die Bedeutungslosigkeit aufzuhalten, in dem sie in den 60'er Jahren des letzten Jahrhunderts angefangen haben, die noch vorhandenen alten Gebäude zu renovieren und zu erhalten und in beiden Orten eine Atmosphäre zu schaffen, die einen ein wenig in die alte Edo-Zeit zurückversetzt.
Und das kam sehr gut an in Japan, und in Magome und Tsumago halten zwar immer noch keine Züge, aber dafür unzählige Busse und Autos mit Touristen aus dem ganzen Land und wohl auch aus dem Rest der Welt.
Auch bei meinem Besuch war ich total angetan, ich war ja auch noch ein richtiger Frischling hier im Inselreich und leicht zu beindrucken. Aber die Aura, die beide Ortschaften verströmen mit den vielen wieder hergerichten traditionellen Gebäuden hat schon etwas. So kann man sich "sein altes Japan" schon vorstellen, geplasterte Wege inmitten einer herrlichen Kulisse aus traditionellen Gebäuden und Gärten. Die Architektur dieser vergangenen Zeiten ist doch einfach unschlagbar und immer wieder toll anzusehen. Für mich wirkt das einfach und versetzt mich in eine sehr angenehme und nostalgische Stimmung. Ich lebe gerne in der Gegenwart, aber die Vergangenheit darf man schon einmal zu schätzen wissen und ein wenig darin schwelgen. Glaubt mir, es tut echt gut!
Aber schaut doch selber einmal, ich habe euch heute eine kleine Bilderauswahl aus Magome und Tsumago mitgebracht, welche die Stimmung vielleicht ganz gut rüberbringen. Viel Spaß bei ansehen...
In diesem Ambiente kann man schon mal gerne auf den Bus warten, der mit Sicherheit hier nicht im 10-Minutentakt vorbeikommen wird. Manchmal kann warten auch einen tieferen Sinn haben und man kann mal wieder etwas runterkommen in all der Hektik des Alltags.
Traditionelle Einkehrstuben, auch Restaurants genannt, dürfen natürlich auch nicht fehlen, denn der Reisesende muss auch in der Jetztzeit gut verpflegt und umsorgt werden, damit er letztendlich doch einen kleinen Obolus in die einheimischen Taschen wandern lässt.
Die alte Handelsstraße Nakasendo führt direkt durch den Ort und man kann sozusagen auf historischen Pfaden wandeln und sich fühlen wie zu Zeiten des Shogunats. Wenn nicht dann überall doch wieder die üblichen Souvenierläden wären, aber die gehären wohl heute einfach dazu.
Das ganze Ensemble hier hat einfach Charme und mich wirklich beindruckt, genau so hatte ich mir Japan auch vorgestelt oder wahrscheinlich eher gewünscht. Vor meiner ersten Reise wusste ich selber nicht, was denn hier auf mich zukommen wird, aber es hat auf jedenfall Wirkung gezeigt.
Mit diesem kleine großen Kunstwerk beende ich die heutige Bilderschau und hoffe ihr habt ein paar nette Eindrücke aus dem Land der aufgehenden Sonne mitbekommen. In ein paar Tagen gibt es neue Bilder, mal schauen, wo im Lande wir uns dann tummeln werden. Ich freue mich auch immer selber, wenn ich meine Fotosammlung ein wenig durchforsten kann und in Erinnerungen schwelgen darf.
Heute, morgen und gestern - Alles gehört doch irgendwie zusammen und sollte so intensiv gelebt werden, wie es nur geht. Deshalb wünsche ich euch eine wundervollen Tag!!
## よい一日を Yoi ichinichi wo