### <center> Inhaltsverzeichnis: </center>
<center>*1. Was ist Marketing?*
*2. Methoden der Werbung*
*3. Virales Marketing*
<sup>*3.1 Das Besondere an viraler Werbung*
*3.2 Die Verbreitung*
*3.3 Aufbau viraler Werbungen*
*3.3.1 Unterhaltung*
*3.3.2 Neues und Einzigartiges*
*3.3.3 Hohe Emotionalität*
**3.4 Die Attraktivität für Firmen**
**3.5 Kritik am viralem Marketing**</sup>
**4. Fazit**</center>
<center>(Teil 1 [hier](https://steemit.com/deutsch/@misomaniac/virales-marketing-was-ist-das-teil-1-3) | Teil 2 [hier](https://steemit.com/deutsch/@misomaniac/virales-marketing-wie-funktioniert-es-2-3)) </center>
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## 3.4 Die Attraktivität für Firmen
<div class="text-justify">Die virale Werbung ist für Unternehmen einer der attraktivsten Werbeformen. Es ist belanglos, ob es sich hierbei um ein Start-Up, ein mittelständisches Unternehmen oder einen Konzern handelt, was einige Gründe aufweist. Ein wichtiger Punkt ist der Kostenfaktor für virale Marketing-Strategien. Es ist einer der <b>preiswertesten</b> Methoden, für seine Firma oder sein Produkt zu werben, da beinahe nur die <b>Erstellungskosten</b> anfallen.
Im Beispiel der EDEKA-Werbung <i>„Supergeil“</i>, welche in den vorherigen Seiten detailliert behandelt wurde, fielen einzig beim <b>Personal</b> sowie der <b>Kulisse</b> Kosten an. Das heißt, im Gegensatz zu anderen Medien wie das Fernsehen oder Zeitschriften, muss nicht für den Werbeplatz selbst gezahlt werden. Bei der TV-Werbung muss die Firma für jede Ausstrahlung äußerst viel Geld investieren, was diese Art und Weise der Werbung überwiegend für kleine Unternehmen wie Start-Ups unzugänglich gestaltet. Demgegenüber ist YouTube als Medium für Unternehmen nur mit sehr geringen Kosten verbunden.
Einmal hochgeladen besteht das Video für eine selbstbestimmte Zeit, wodurch keine laufenden Zahlungen anfallen. Durch die Mund-zu-Mund Propaganda des Viralen verteilt sich der Werbespot bei den Konsumenten, was ebenfalls gebührenfrei ist. Des Weiteren kann sich der Werbespot durch eine Diskussion weiter stark verbreiten, wie <i>„The Epic Split“</i> von Volvo veranschaulicht. Hierbei wurde darüber argumentiert, ob der Stunt von Jean Claude Van Damme der Möglichkeit entspricht, wodurch sich viele Konsumenten mit dem Thema und der Marke auseinandersetzten. Die Diskussionen in sozialen Netzwerken sowie die TV-Berichterstattungen waren ebenfalls eine kostenfreie Werbung für das Unternehmen Volvo. Diese Mund-zu-Mund Propaganda ist es auch, was das virale Marketing so wirkungsvoll gestaltet.
Unsere Kaufentscheidung wird maßgeblich durch das bewusste sowie unbewusste imitieren der Gruppe oder auch durch eine Empfehlung eines Mitmenschen beeinflusst. Dadurch, dass die virale Werbung über die Mitmenschen übertragen wird, verändert sich das Bild, was der Kunde von der Marke besitzt, <b>nachhaltig</b>. Diese Vorteile sorgen dafür, dass viele Firmen auf die virale Marketing-Strategie setzen.
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## 3.5 Kritik am viralem Marketing
Die viralen Werbespots erfreuen sich meist großer Beliebtheit. Nicht einzig, weil diese Beliebtheit eine Grundvoraussetzung für die Verbreitung ist. Der Konsument hat einen Mehrwert durch die virale Werbung, wie zum Beispiel Unterhaltung oder eine nachdenkliche Botschaft, die ihm gegebenenfalls zum Handeln bewegt. Dennoch kann das virale Marketing, ebenso wie alle anderen Formen des Marketings kritisiert werden.
Allen voran stellt sich die Frage: <b>Ist es ethisch bedenklich, die Menschen durch Manipulation der Werbungen an sein Unternehmen zu binden?</b> Ein oft genannter Kritikpunkt ist der Zusammenhang zwischen der viralen Werbung und dem Unternehmen, welches die Werbung produziert hat. Da der EDEKA-Spot „#heimkommen“ sowohl sehr viele Gefühle hervorruft, als auch am meisten Aufsehen in Deutschland erregte, eignet sich dieses Video besonders gut als Beispiel. So scheint es hierbei auf dem ersten Blick keinen großen Zusammenhang zwischen der Supermarktkette EDEKA und der Einsamkeit älterer Leute zur Weihnachtszeit zu existieren. Dennoch hat die Firma zumindest indirekt mit dem Weihnachtsfest Bezug. So sticht das üppige Mahl zu Heiligabend ins Auge, dessen Zutaten höchstwahrscheinlich in einem EDEKA-Markt erworben wurden. Ebenso betrifft die Problematik der Einsamkeit eine Vielzahl an älteren Menschen. So ist es wahrscheinlich, dass ehemalige EDEKA-Mitarbeiter gleichfalls betroffen sind, sodass das Unternehmen gegebenenfalls auf diese Einsamkeit aufmerksam machen möchte.
Ein weiterer Grund könnte die Unausgeglichenheit zwischen Beruf und Familie sein, die EDEKA hiermit infrage stellt. Allerdings handelt eine virale Werbung selten direkt vom Unternehmen. Viel eher soll die Einstellung der Firma vermittelt werden. In diesem Fall eine Supermarktkette, welche <b>familienfreundlich und einfühlsam</b> ist. Viel größere Kritik als den scheinbar fehlenden Zusammenhang trifft allerdings den Tod als Thematik des Videos. Dies könnte als <b>unmoralisch</b> angesehen werden, da Tod ein Thema ist, welches als unangenehm und sehr privat angesehen wird. <b>Genau dieser Tabubruch ist es auch, was diese hohe Aufmerksamkeit erregte.</b> Somit ist es durch diese starken Gefühle möglich, welche das Thema hervorruft, die Menschen stark zu beeinflussen. Mit dem Aufgreifen dieses Themas könnte gesagt werden, dass es „eine Ohrfeige für alle [ist], die sich am Heiligabend tatsächlich am liebsten die Decke über den Kopf ziehen würden, weil [niemand] anruft, geschweige denn zu Besuch kommt“. Dies kann zurecht kritisch gesehen werden. Während das Video bei den Leuten, welche keine Einsamkeitsprobleme haben, insbesondere Trauer und den Willen etwas zu verändern auslöst, könnten sich einsame Personen <i>erniedrigt</i> fühlen, da sie öffentlich als Außenstehende dargestellt werden. Nichtsdestotrotz ist es ebenso möglich, dass sich diese einsamen Leute eher verstanden fühlen und sich über die vielen verständnisvollen Kommentare des Videos freuen.
<i>So schrieb beispielsweise der User namens Dark Blue Sky:</i>
>„Bitte vergesst niemals die Menschen, die jahrelang an eurer Seite standen und immer für euch dawaren, auch wenn sie mal alt und grau werden. Niemand soll einsam werden!“
Bei Meinungen wie diesen, die zahlreich vertreten werden, lässt sich der Wille, etwas zum Positiven zu verändern klar erkennen. Es könnte gesagt werden, dass das Ansprechen des Themas schon insofern moralisch rechtens ist, wenn auch nur einem einsamen Menschen geholfen ist. Trotz des gewagten Tabubruchs würde das virale Video auf diese Weise positive Folgen mit sich ziehen. Ungeachtet dessen muss sich die Frage gestellt werden, ob in diesem Beispiel die bewusste Zurschaustellung des Todes und die damit verbundene Beeinflussung der Gefühle des Konsumenten zum eigenen Vorteil des Unternehmens zulässig ist. Demnach ist der Konsument zumindest für die Dauer des Videos und die anschließende Auseinandersetzung mit der Thematik, mit den Gedanken ebenfalls am werbenden Unternehmen gebunden. Durch den im viralen Werbespot beschriebenen Familienzusammenhalt, auf den die Firma viel Wert liegt, löst die Marke EDEKA beim Kunden <b>positive Emotionen</b> aus, die ihn sicherlich dazu veranlassen, lieber bei diesem Supermarkt einzukaufen. Trotz allem ist dieser Sympathiefaktor nur einer von vielen verschiedenen Faktoren, welche die Kaufentscheidung beeinflussen.
Weitere Bedingungen, damit der Kunde bei diesem Unternehmen einkauft, sind beispielsweise <b>Auswahl, Preis und Lage des Marktes</b>. Es ist zudem von Konsument zu Konsument unterschiedlich, wie stark die einzelnen Faktoren gewichtet werden. Eng zusammenhängende Kriterien ist die Auswahl und der Preis. Kunden, welche auf große Auswahl verzichten können und damit einen niedrigeren Preis zahlen, sind höchstwahrscheinlich weiterhin bei Discountern Kunde. Das Konzept dieser Discounter lautet „sparen“, sowohl mit Zeit als auch mit Geld. EDEKA und andere Supermärkte hingegen versuchen mit einer reichhalten Auswahl und guter Qualität zu überzeugen. Gleichfalls ist es wahrscheinlicher, dass sich der Kunde insbesondere in nahgelegenen Märkten versorgen wird, da hier ebenso eine Zeitersparnis entsteht. Demzufolge trifft der Konsument die Kaufentscheidung <b>nicht einzig durch den Sympathiefaktor</b>, welcher durch die virale Werbung erzeugt werden kann. Viel eher wiegt der Kunde einige Kriterien ab, wodurch der Kunde zu einer Entscheidung kommt und auf diese Weise trotz der Manipulation der Werbung <b>frei handeln</b> kann. Diese Vorgehensweise kann selbstverständlich auch auf andere Branchen bezogen werden. Im Beispiel der Volvo Trucks in der viralen Werbung namens „The Epic Split“ können ebenfalls die verschiedenen Faktoren beobachtet werden, welche letztendlich zu einer Kaufentscheidung führen. Neben dem Sympathiefaktor, welcher durch den Stunt von Jean Claude Van Damme entsteht, gibt es hierbei insbesondere Kriterien wie Preis und Funktionalität. Selbst wenn dem Kunden die Marke Volvo sympathisch erscheint, wird meist das Produkt mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis erworben. Das in dem Video beworbene Volvo Dynamic Steering zur verbesserten Präzision und Spurhaltung hat zwar einen deutlichen Mehrwert, trägt allerdings einen Preisaufschlag mit sich. Somit hat der Kunde zwar die virale Werbung des Unternehmens in Gedanken, trifft seine freie Entscheidung hingegen durch mehrere Kriterien. Es kann also Branchenübergreifend festgestellt werden, dass die virale Werbung zwar die Kaufentscheidung beeinflusst, diese Wirkung aber so gering ist, dass der Konsument frei handeln kann. Infolgedessen kann die Manipulation des viralen Marketings als ethisch unbedenklich betrachtet werden.
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# 4. Fazit
<b>Ziel dieser Beiträge war es, die Funktionsweise der viralen Werbung zu erschließen</b>. Zu diesem Zweck wurden virale Werbungen verschiedener Unternehmen analysiert sowie der Effekt auf den Konsumenten ermittelt. Virales Marketing ist eine nutzvolle Werbeform. Dies ist darin begründet, dass der Kunde einen Mehrwert durch die virale Werbung hat. Dieser Mehrwert kann in Form von Unterhaltung, in Form einer bestimmten Botschaft oder einem sogenannten <i>„Wow-Effekt“</i> auftreten. Dadurch, dass der Kunde einen Mehrwert durch die virale Werbung bekommt und sich dessen Thematik nicht auf ein einziges Produkt oder Unternehmen konzentriert, verliert die virale Werbung aus Sicht des Konsumenten den „Charakter“ einer gewöhnlichen Werbung.
Was die Beeinflussung durch das virale Marketing auf den Kunden betrifft, konnte anhand der Beispiele „#heimkommen“ sowie „The Epic Split“ gezeigt werden, dass diese Werbespots durchaus das Kaufverhalten des Kunden <b>zu einem kleinen Teil mitbestimmen</b>, da das werbende Unternehmen eine größere Sympathie gewinnt. Andererseits wurde festgestellt, dass dieser Sympathiefaktor <b>nicht ausschlaggebend</b> für einen Erwerb bei dieser Firma ist, da eine Kaufentscheidung von unterschiedlichen Faktoren abhängt. Abschließend kann festgestellt werden, dass das virale Marketing als sinnvolle und innovative Werbemöglichkeit bezeichnet werden kann, da sowohl das werbende Unternehmen durch die gewonnene Sympathie, als auch der Konsument durch beispielsweise Unterhaltung einen Mehrwert hat. </div>