Danke für den Kommentar!

Ja lokalpolitisch kann man Grüne eher wählen, wenn weniger die Parteiideologie entscheidend wichtig ist, als vielmehr die Fähigkeit, etwa die Gemeinde oder den Bezirk zu repräsentieren. Es gibt sichlich solche, die lokal verwurzelt sind, vor Ort den Umweltschutz vernünftig vorantreiben wollen und nicht nur noch über die Kontrolle des Klimawandels reden. 

Wenn unter Grün eine persönliche Lebenseinstellung gemeint ist, unter welcher vor allem der eigene verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen verschiedener Art stattfinden soll, bin ich dafür auch zu erwärmen. Läuft es aber wie bei der Partei vor allem darauf hinaus, dass Funktionäre die Normalbürger erziehen und kontrollieren wollen, dann ändert sich meine Einstellung.

Bei mir ist es durchaus so, dass ich kaum je mit dem Mainstream auf Linie lag, ich von diesem nie merklich profitiert habe und ihn deswegen weder schätze noch brauche. So gesehen bin ich auch ein Asi... haha.

Verbissene und Verbohrte sind mir auch nicht nur sympathisch, gerade dann, wenn wirklich jegliche Flexibilität abhanden kommt, auch die, die sinnvoll wäre. Bei den Libertären finde ich z.B. die endlosen Diskussionen über das Wählen ganz schlimm. Während dieser Zeit, die für sowas drauf geht, haben die Gegner schon wieder 10 neue Ideen formuliert, die die Freiheiten weiter einschränken. 

Noch zur Wahlrechtsdiskussion. Ich nehme jeweils folgendes Beispiel: Sagen wir mal, man hätte die Wahl zwischen einer Inkarnation von Stalin, die eine Diktatur anstrebt und einem Analogon von Ronald Reagan, der eine Republik erhalten möchte. Bislang liegt "Stalin" vorne, was aber geändert werden könnte, wenn nur genügend Libertäre teilnehmen und den Gegenkandidaten wählen. Wäre es dann sinnvoll, sich nach der Nichtwähler-Theorie nicht mit "dem System gemein zu machen" oder wäre es vielleicht nicht doch besser, die vorhandene Möglichkeit zu nutzen und wenigstens das gerade mögliche zu tun, um die Diktatur abzuwenden?