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Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Bei unserem heldenhaften Projekt "Dschungel auf's Dach" stimmt das um so mehr, als daß einem bei der Umsetzung sehr schnell klar wird, daß man alles, jedes einzelne Gramm Erde, jeden Topf, jedes Pflanzenwesen, jedes Werkzeug, mühsam auf dem Buckel in den 5. Stock schleppen muß und dann noch weiter hoch auf's Dach selbst. Mich dabei auf Lieferdienste zu verlassen, war eine ziemliche Schnapsidee. Das klappt genau ein Mal, dann wissen die, wohin sie die schweren Sachen buckeln müßten und schreiben lieber Nachrichten wie: "Leider haben wir sie schon wieder nicht angetroffen - Sie können Ihr Paket aber gerne in dem und dem Shop abholen." Danke, aber dann hätte ich nicht erst eine Lieferung frei Haus bestellen brauchen... Nun habe ich durchaus Kraft, die man mir nicht ansieht, aber ich tue mich sehr schwer mit den Treppen. Kniee und so. Das wird mit Ballast nicht einfacher. Mein Freund springt die Stufen rauf und runter wie ein Floh - hat aber nie tragen gelernt und darum sehr schnell Rücken. Oder Nacken. Oder beides. Anmerkung: in der Zwischenzeit haben wir das gut trainiert, beide. Wird besser ;-))

Die schwierigen äußeren Umstände stellen aber noch nicht den Gipfel der Probleme dar. Ein Dachgarten funktioniert echt anders als ein normaler Garten - da kenne ich mich aus und da habe ich ein Händchen für. Hier: kein Schatten. Gar keiner. Ständig Wind. Meist sehr stark. Also weder möglich noch zulässig, etwas zur Beschattung zu installieren. Die Pflanzen müssen mit relativ wenig Erde auskommen - alle im Kübel. Sie müssen starke Sonneneinstrahlung vertragen und robust im strengen Wind stehen. Und Wasser... Ich mag schon gerne Blumen gießen - aber wenn man jeden Eimer auf's Dach wuchten muß, vergeht einem manchmal die Freude! Aber genau so fing das alles an. Und wir waren mit Feuereifer dabei.

Wir haben drinnen gesät und vorgezogen und bei Freunden im Garten Stecklinge geschnitten und bewurzelt und zum Frühjahr Erde bevorratet und alles bereit gehalten und Stauden gesetzt und dabei immer das Beste gehofft. Teurer Spaß, ehrlich. Pflanzen sind unglaublich kostspielig, wenn man gutes Grundmaterial möchte. Später haben wir uns dann Tauschbörsen erschlossen, aber man kann ja nicht alles immer gleich kennen und wissen.

Unsere erste Dachsaison war ein Knaller! Klar sind uns Pflanzen eingegangen - die waren einfach nicht geeignet für die Bedingungen. Klar hab' ich über die Eimerschlepperei geflucht - am Ende des Sommers war ich so weit, Schläuche zu installieren und das ein für allemal einfacher zu gestalten. Und klar habe ich viele Stunden da oben gesessen - gelesen, Eiskaffe geschlürft, mit dem Schatz Schach gespielt... In der sehr verklärten Erinnerung scheinen auch die Flieger, die alle 3 Minuten von Tegel aus über unsere Köpfe donnerten, gar nicht mehr so tragisch. Ähm: Scherz! Die Veränderung seit Schließung des Flughafens ist drastisch und wunderbar. Es ist immer noch nicht leise hier wie auf dem Land, aber gut auszuhalten...


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english version:

The gods have put sweat before success. In the case of our heroic project "Jungle on the Roof", this is all the more true as it very quickly becomes clear during the implementation that everything, every single gram of soil, every pot, every plant creature, every tool, has to be laboriously hauled on the hump to the 5th floor and then even further up onto the roof itself. Relying on delivery services for this was a pretty bad idea. It only works once, then they know where they have to hump the heavy things and prefer to write messages like: "Unfortunately, we didn't find you again - but you are welcome to pick up your parcel in such and such a shop". Thank you, but then I wouldn't have had to order a free delivery... Now I do have strength, which you can't tell by looking at me, but I have a hard time with the stairs. Knees and all. It doesn't get easier with ballast. My boyfriend jumps up and down the stairs like a flea - but he never learned to carry, so he gets a back very quickly. Or neck. Or both. Note: in the meantime we have trained this well, both of us. It's getting better ;-))

But the difficult external circumstances are not yet the peak of the problems. A rooftop garden really works differently from a normal garden - that's where I know my stuff and where I have a knack. Here: no shade. None at all. Constant wind. Usually very strong. So it's neither possible nor permissible to install anything for shade. The plants have to manage with relatively little soil - all in tubs. They have to tolerate strong sunlight and stand robustly in the strong wind. And water... I do like watering flowers - but when you have to heave every bucket onto the roof, you sometimes lose your joy! But that's exactly how it all started. And we were eager to get started.

We sowed and pre-pulled indoors and cut and rooted cuttings in friends' gardens and stocked up on soil for spring and had everything ready and planted perennials, always hoping for the best. Expensive fun, honestly. Plants are incredibly expensive if you want good basic material. Later we tapped into swap meets, but you can't always know and know everything right away.

Our first roof season was a blast! Of course plants died - they were simply not suitable for the conditions. Sure I cursed the bucket hauling - by the end of the summer I was ready to install hoses and make it easier once and for all. And sure I sat up there for many hours - reading, sipping iced coffee, playing chess with the treasure.... In the very transfigured memory, even the planes that thundered over our heads every 3 minutes from Tegel no longer seem so tragic. Um: kidding! The change since the airport closed is drastic and wonderful. It's still not quiet here like in the country, but it's bearable...