![teaser](https://image.ibb.co/hY9r37/fantasy_2847724_1920.jpg)

Es wird dunkel, Nebel wallt heran wie eine Wand, glitzernd im Mondenschein. Mich fröstelt, eine unbarmherzige Kälte zieht herauf und greift mit kalten geisterhaften, Fingern nach mir.
Nur weg! Doch ich spüre es, es nagt ganz hinten in meinem Kopf an meinen Gedanken, gerade da wo ich es nicht fassen kann. Wie ein Juckreiz, genau an einem Platz auf deinem Rücken den du einfach nicht erreichen kannst.
Also drehe ich mich um und laufe los!
Das Monster ist mir auf den Fersen, ich kann den heißen, übel riechenden Atem in meinem Nacken spüren. Steine werfen sich in meinen Weg um meinen Lauf zu einem jähen Ende zu bringen, Pfützen verschieben ihre Position um mich mit einem schmatzenden Geräusch zu verlangsamen.
Ein Entkommen scheint nicht möglich, die Welt hat sich gegen mich verschworen und will mir ein schnelles Ende bereiten.
Doch, weit gefehlt, so schnell gebe ich mich nicht geschlagen. Hastig drehe ich mich um, wo sind meine Intuition, meine Kreativität, Tugenden die auch schon Odysseus aus so manchem Ungemach befreit haben?
Da ist es heran, das unsägliche Monster, die 3 zackenartigen Narben prangen schlecht verheilt auf seiner Brust.
"Was soll ich nur tun?" Die Frage schallt in den Weiten meines Schädels, unbeantwortet. Hastig weiche ich zurück, um einem Angriff, geführt mit einer kleinen roten Flagge auszuweichen. "Das war knapp" denke ich. Fast hätte mich die Flagge des unaufhaltsamen Abstiegs getroffen und zu einem Leben fernab des Lichts und der Wärme verdammt.
Meine Gedanken rasen, während ich weiterhin wie ein Derwisch umher hopse um der Flagge auszuweichen.
Hastig greife ich zu meiner einzigen Waffe und beginne wild darauf einzuhacken.
"Fütter mich" scheinen die Gedanken des Monsters mir zurufen zu wollen, "Zoll mir deinen Tribut!". "Nein" schreie ich in höchster Verzweiflung, "du sollst meine Gedanken nicht bekommen". Ein kleiner Stein, nicht viel größer als ein Kiesel, ist meine Verdammnis. Ins Straucheln gebracht, nicht fähig mich zu fangen, falle ich nach hinten. Und sehe das Monster, wie es sich gebirgsartig über mir auftürmt.
"Aus" denke ich bei mir, die alten Knochen schmerzen in meinem Leib.
"Sklave", die schauderhafte Stimme des Monsters dringt in mein Ohr, "du hast den Göttern des Steem noch nicht gehuldigt, erbringe dein Opfer!"
Zu den Klängen einer schlecht gestimmten Bontempi Orgel, die Fahrstuhlmusik aus den 20er Jahren zum besten gibt, erscheint eine Liste der zu erbringenden Opferleistungen vor meinem geistigen Auge:
Schreibe je einen Artikel mit den folgenden Inhalten:

- Haejin ist der beste!
- Die Baumchallenge heute : Ein Ast
- Bildertagebuch : Manta Manta

Ein unmenschlicher Schrei entwindet sich meiner Kehle.
Die Tastatur klickt in meiner Hand, während geistlose Leere sich in meinem Kopf ausbreitet.
Das Steem hat wieder gewonnen!

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Das ist mein Beitrag zur Poetry Slam Challenge von @joe.backpacker!

Danke fürs Lesen!

Euer Jan