Hi Traveller :)

> dass ganz Südamerika für Touristen nicht ganz ungefährlich sein soll

Kein Land der Erde ist "ungefährlich". Ich kann dir genug Ecken in Europa UND in Deutschland nennen, in denen es wesentlich gefährlicher ist.

> und mir das auch Leute aus den entsprechenden Ländern selbst immer wieder bestätigen

Einheimische oder Deutschsprachige?! ;)

Der Punkt ist eben der, wie man sich verhält und WO man rum springt.

Wenn man natürlich ganz offensichtlich in den Favelas und Armenviertel südamerikanischer Großstädte rum stolpert, eine Goldkette um den Hals hat, eine fette Uhr trägt und mit seinem Iphone rum wedelt, dann kannst du eben auch mit einem Schild um den Hals rum rennen: "Bitte nimm es mir ab!" - DAS passiert dir aber auch in den einschlägigen Vierteln in deutschen Großstädten.

Hier gibt es eben kein H4 oder ALG und gerade in den Städten hat keiner die Möglichkeit wenigstens etwas via Selbstversorgung in den Bauch zu bekommen. Ausserhalb dieser Zonen triffst du in der Regel nämlich nur auf Menschen, die hilfsbereit, freundlich und offen sind. 

Bettelarm und Megareich leben hier eben dicht an dicht. Eine der gefährlichsten Ecken in Südamerika grenzt direkt an DEN Vorzeigestrand der Upper-Class Copacabana an. Da laufen Polizisten am Strand rum und weisen dich darauf hin gewisse "imaginäre" Grenzen nicht zu überschreiten und lieber wieder in die andere Richtung zu gehen, weil selbst die Armee dir dort nicht helfen kann.  

Da ist die einzige Überlebensquelle eben Raub und Drogenhandel. Da brennt es natürlich gewaltig und da kannst du dir schon eine Kugel einfangen, die nicht mal dir galt, sondern weil du in eine "Auseinandersetzung" von rivalisierenden Drogenbanden geraten bist. 

Das große geflügelte Wort "Eigenverantwortung" ist hier drüben eben noch ganz normale Verhaltensweise, während die besonders in D völlig abhanden gekommen ist. Da wurde "Selbst denken" erfolgreich abtrainiert und man verlässt sich darauf, dass selbst Toilettengänge gesetzlich geregelt sind.

Hier in Paraguay ist es genauso. Das "gefährlichste" Viertel liegt DIREKT hinter dem pompösen Präsidentenpalast. Während sich die hohen Herren ihren Luxus gönnen, suchen sich 500 Meter weiter die Ärmsten der Armen noch verwertbare Reste in den Müllbergen zusammen und leben in zusammengezimmerten "Holzhüttchen" mit Plastikplane als Dach, wenn überhaupt. 

Es wird alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird und wenn man nicht ganz blind und unvorbereitet in der Gegend rum fällt, dann ist alles im grünen Bereich. 

Du warst ja selbst in einer der ärmsten Regionen Italiens. Sich unbedacht in San Ferdinando und Co in den falschen Ecken zu bewegen ist genauso wenig eine gute Idee, wie das hier drüben zu tun.

Ich war 1990!! in Rom und DAMALS wurde uns schon nahe gelegt als Touri gewisse Viertel eben zu meiden. Das hat sich nicht geändert - eher im Gegenteil. 

Fazit: Mit ein wenig Grips in der Birne kannst du hier einen Trip durch ALLE Länder Südamerikas veranstalten, auch ohne kugelsichere Weste ;)